Foto: Christian Faesecke

Das Recycling von Schiffen

Der Prozess des Abwrackens alter Schiffe ist ein wesentliches Element der maritimen Industrie, das jedoch oft von ernsthaften ethischen und ökologischen Herausforderungen überschattet wird. Unter dem Motto „Fair über’s Meer“ möchten wir ein Licht auf diese Problematik werfen und Wege aufzeigen, wie Schiffsrecycling verantwortungsbewusster gestaltet werden kann.

Das Ende eines Schiffes markiert oft den Beginn eines problematischen Prozesses. Viele ausgediente Schiffe werden zum Abwracken in Drittländer geschickt, wo Umwelt- und Arbeitsschutzstandards nicht den international anerkannten Normen entsprechen. Dieses Vorgehen ist nicht nur aus ethischer Sicht bedenklich, sondern stellt auch eine ernste Bedrohung für die Umwelt und die Gesundheit der dortigen Arbeitskräfte dar. Um nationales Recht zu umgehen, werden Schiffe häufig umgeflaggt, was eine Praxis darstellt, die das wahre Ausmaß des Problems verschleiert.

In Ländern, hauptsächlich in Südasien, werden diese Giganten der Meere oft direkt am Strand auseinandergenommen, eine Methode, die als „Strandung“ bekannt ist. Die bei diesem Prozess freigesetzten Schadstoffe, darunter Asbest, Schweröle und andere gefährliche Substanzen, kontaminieren die Küstenregionen und gefährden die Gesundheit und Lebensgrundlagen der lokalen Gemeinschaften. Die Arbeiter, die in diesen Werften beschäftigt sind, arbeiten unter extrem gefährlichen Bedingungen, ohne ausreichenden Schutz oder Sicherheitsvorkehrungen, was zu Ausbeutung, ernsthaften Verletzungen und sogar Todesfällen führt.

Ein Lichtblick in diesem düsteren Szenario ist die Hongkong-Konvention für das sichere und umweltgerechte Recycling von Schiffen, ein internationaler Vertrag, der darauf abzielt, die schädlichsten Praktiken im Schiffsrecycling zu beenden. Diese Konvention setzt Standards für die Umweltverträglichkeit und Sicherheit in den Abwrackwerften und fordert die Transparenz und Rechenschaftspflicht der Schiffseigner.

Um eine echte Veränderung herbeizuführen, ist es jedoch entscheidend, dass sowohl nationale als auch internationale Regierungen diese Standards durchsetzen und Verstöße konsequent sanktionieren. Darüber hinaus können Konsumenten und Unternehmen, die auf maritime Dienstleistungen angewiesen sind, eine wichtige Rolle spielen, indem sie Verantwortung übernehmen und nur mit Reedereien zusammenarbeiten, die sich zu verantwortungsvollem Schiffsrecycling verpflichten.

„Fair über’s Meer“ ist nicht nur ein Aufruf zum Handeln, sondern auch ein Plädoyer für eine Zukunft, in der die maritime Industrie ihren Teil zum Schutz der Umwelt und zur Gewährleistung sicherer und würdiger Arbeitsbedingungen beiträgt. Durch die Unterstützung internationaler Abkommen wie der Hongkong-Konvention und die Förderung verantwortungsvoller Praktiken können wir gemeinsam den Weg für ein nachhaltigeres und gerechteres Schiffsrecycling ebnen.

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